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Die-Phasen-der-Lust

„Jetzt, da wir in unmittelbarer Nähe des Lichts l[i]eben
und das Licht unsere Körper umströmt“

(Houllebecq)

Es gibt Türen, viele Türen
Die Häuser tragen sie wie Münder
Und heute Morgen lief ich
Wie jeder andere an ihnen vorbei
Ungeduldig und übermüdet
An teilweise offenen und geschlossenen
Manchmal wenn es der Zufall so wollte
Traten aus ihren Körper, den im frühen Sonnlicht
Badenden Bauwerken, Menschen
Was sie zu einem Teil meiner Wahrnehmung machte
Obwohl ich nie wusste was zu denken war oder was
Das Schicksal aus ihnen machen würde
Hinter diesen Türen schreiben sie, jeder für sich,
Ihr Innerstes an die Wände
Leuchtend wie von einem Prisma auf die fruchtbare Erde verstreut
Niemand kann genau verstehen wo das Unerschöpfliche seine Arme öffnet
Niemand kann jemals die Wandlung des Zwischenmenschlichen greifen
Und diese Türen
Mit ihren Klinken und Schlössern versiegeln
Die Geschichte eines jeden Einzelnen
Den Duft, seine Gedanken und ja auch
Den geistigen Tod, den Aufstand des Leids
Und dann stand ich vor deiner Tür
Und sie öffnete sich als ich klingelte
Wie in einem berauschenden Fest der Freiheit
Berührte jeder Schritt eine neue Stufe
Zertrat den Schmerz um die Hoffnung
Ans Tageslicht zu lassen

Ich bin ein Dieb
Ein Guter
Meine Freundin gab mir ein Houllebecq Gedicht
Erst durch sie und ihn verstand ich das Wunder
Des Sehens

Selbstportrait-mit-Statue

Ich bin fasziniert
Die Träumerei einer Jugendbewegung
Das Sinnbild der Aufrichtigkeit
Alles steht dort so unsicher
Und kann verloren gehen
Wenn wir danach greifen
Erscheint es uns als würden wir Wasser
Einfangen wollen
Unsere Gedanken hängen der Freiheit nach
Einem versickernden Fluss im Tal unseres Glaubens
Verlorene Krieger im falschen Krieg
Die Kunst steckt uns in Einmachgläser
Zwängt uns einen Stempel auf
Ich möchte Aufruhr spüren
In den Adern der Stadt
Die ihre Straßen durch meinen Körper pflastert
Ich möchte Bewegung
Die Schritte des Schicksals lenken können
Eine Veränderung hervorrufen
In der sie uns wenigstens hassen
Ich möchte das Denkmal niederreißen
Diese Illusion, eine Realität hingeschmissen zu bekommen
Die vergessen hat ihre Augen zu öffnen
Ich möchte nicht wahrhaben das wir verloren haben
Dass die Sprache zum nutzlosen Werkzeug wird
Vielleicht hängt irgendetwas davon ab
Und wenn wir aufgeben sterben wir
Mit dem steinernen Herz der Statue
Vielleicht
Vielleicht verbrennen aber auch die Götter in der Sonne
Ohne Abschied zu nehmen

(das Bild ist wie ein Blick in die Vergangenheit)

Nachdem Bukowski da war
Kamen die Anderen auch zu mir
Setzten sich und spielten ihre Gedichte nach
Ein Jeder versuchte seinen Glauben
Auf irgendeine Art und Weise zu retten
Durch Whiskey oder Weiber Koks Schlaftabletten
Schmerzmittel Gott Isolation Sarkasmus oder Schmerz
Und sie alle verpackten es
In kleine unbeschriftete Kartons
Sie saßen vor mir und bewegten sich
Durch ihre eigenen Zeilen
Wie ein Mythos
Etwas Unbestechbares
Sie blieben stehen wenn die Welt stehen bleiben musste
Und sie gingen wenn sie die Sonne nicht mehr ertragen konnten

Mittlerweile ist es Herbst
Die Tage werden kühler
Und im Himmel steht die gleiche Trauer
Wie jedes Jahr
Man darf meistens nicht zu viel darüber nachdenken
Was passieren könnte
Die Hoffnung auf das Unvergängliche
Fegt erst dann die grauen Wolken beiseite

 

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